Heidelberg. Immer mehr Haushalte in Deutschland kühlen ihr Zuhause mit einer Klimaanlage. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox gaben 19 Prozent der Befragten an, bereits eine Klimaanlage zu besitzen. Das ist ein Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Die Kosten für den Betrieb variieren je nach Klimagerät stark.
Mehrheit noch ohne Klimaanlage aber viele planen Anschaffung
Gut zwei Drittel (69 Prozent) der Klimaanlagen-Nutzer verwenden ein mobiles Gerät (Monoblock), bei dem die warme Raumluft über einen Abluftschlauch durch das Fenster nach draußen geführt wird. Knapp ein Drittel (31 Prozent) hat eine fest verbaute Klimaanlage (Split-Gerät) installiert, bei der Ventilator und Kompressor außen montiert sind.
81 Prozent der Befragten kommen bisher ohne eine Klimaanlage aus, 19 Prozent planen jedoch eine Anschaffung. Für die meisten Befragten mit Kaufabsicht ist der Klimawandel ausschlaggebend: 53 Prozent sagen, künftig auf wärmere Sommer vorbereitet sein zu wollen. Darüber hinaus finden 40 Prozent andere Kühlungsmethoden zu ineffizient, weitere 30 Prozent arbeiten zumindest teilweise im Homeoffice und wollen deshalb für heiße Temperaturen gerüstet sein. Jeder Achte (12 Prozent) mit Kaufabsicht nannte gesundheitliche Gründe.
Hohe Anschaffungs- und Betriebskosten halten vom Kauf ab
Zu den am häufigsten genannten Gründen für den Verzicht auf eine Klimaanlage gehören die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten (49 Prozent), eine andere Art der Kühlung beispielsweise durch Verschattung oder Ventilatoren (45 Prozent) sowie ein ohnehin gutes Raumklima (38 Prozent). Dass Klimaanlagen umweltschädlich sind, spielt hingegen eine untergeordnete Rolle (23 Prozent). Bei jedem Zehnten (11 Prozent) verbietet der Vermieter die Installation einer Klimaanlage.
42 Prozent der Befragten ohne Klimaanlage und ohne Kaufabsicht können sich allerdings doch eine Anschaffung vorstellen, sobald die Geräte kostengünstiger werden. Sollte es aufgrund klimatischer Veränderungen in Zukunft deutlich wärmer werden, würden 41 Prozent doch noch einen Kauf in Erwägung ziehen und mit zunehmender Umweltfreundlichkeit von Klimaanlagen könnten sich 29 Prozent vorstellen, sich nachträglich für eine Klimaanlage zu entscheiden.
Stromkosten zwischen 35 und 250 Euro pro Jahr
Fest verbaute Klimaanlagen kosten oft über 2.000 Euro und müssen von Fachleuten installiert werden. Dafür sind die jährlichen Stromkosten vergleichsweise niedrig - je nach Gerät liegen sie zwischen 35 und 50 Euro pro Jahr.
Günstiger und schneller aufgestellt sind mobile Klimaanlagen (Monoblöcke), die bereits ab 200 Euro zu haben sind. Dafür kühlen sie weniger gut als Split-Geräte und haben höhere Betriebskosten. Je nach Energieeffizienz und Leistungsstärke liegen die jährlichen Stromkosten zwischen 75 und 250 Euro.
"Beim Kauf einer mobilen Klimaanlage sollten Verbraucher aber nicht nur auf eine gute Energieeffizienz achten, sondern auch die richtige Dimensionierung im Verhältnis zur Raumgröße im Blick behalten. Soll der Monoblock das Schlafzimmer kühlen, ist zudem ein geräuscharmes Gerät sinnvoll", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Methodik
Die verwendeten Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Innofact AG im Auftrag von Verivox, an der im Juni 2024 insgesamt 1.023 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit.
Zur Berechnung der Stromkosten wurden 350 Betriebsstunden veranschlagt. Das entspricht den Angaben auf dem Energielabel für Split-Geräte. Der verwendete Strompreis entspricht mit 36,01 Cent pro Kilowattstunde dem Verivox Verbraucherpreisindex Strom im Juni 2024.